Am 16. März 2015 fand in der Gemeinde Taufkirchen an der Trattnach wieder eine Kanalsanierungsvorführung in Kooperation mit Sekisui SPR Austria GmbH statt.
Insbesondere Vertreter und Mitarbeiter der umliegenden Gemeinden und Reinhaltungsverbände folgten der Einladung, um sowohl ein neues Verfahren der grabenlosen Sanierung, das sogenannte „Flutungsverfahren“, als auch eine händische Schachtsanierung kennen zu lernen.
Als Einführung fand eine kurze Präsentation des Verfahrens im Gemeindeamt Taufkirchen statt, anschließend wurden die beiden Sanierungsmöglichkeiten in der Praxis vorgeführt.
Für das Flutungsverfahren wurde das Sanierungssystem TUBOGEL der Firma Geochemie aus Taufkirchen bei München eingesetzt. Diese Methode basiert auf zwei flüssigen Komponenten auf Silikatbasis. Die verwendeten Flüssigkeiten sind auf Grund- und Trinkwassertauglichkeit geprüft. Als erster Arbeitsschritt wurde vorab der Kanal gereinigt und das Kanalrohr mittels Dichtblasen beiderseits verschlossen. Anschließend wurde die Rohrleitung mit der ersten Komponente geflutet, und über eine Zeit von ca. 45 Minuten im Kanal belassen, um an den schadhaften Stellen ins umgebende Erdreich bzw. Rohrbettungsmaterial austreten zu können. Die im Rohr verbliebene Flüssigkeit wurde abgepumpt, das Kanalrohr nochmals gereinigt und die Rohrleitung mit der zweiten Komponente gefüllte. Auch diese blieb 45 Minuten im Rohr, damit die beiden Komponenten ausreichend reagieren und zusammen mit dem umliegenden Material zu dichtem Sandstein aushärten konnten.
Mittels dem Flutungs - Sanierungsverfahren kann relativ rasch und günstig die Dichtheit der Kanäle wieder hergestellt werden.
Bei der händischen Schachtsanierung wurde ein Hausanschluss mit massivem Wassereintritt saniert. Dazu wurde im Bereich des Wassereintrittes ein Loch in die Schachtwand gebohrt und ein kleines Metallrohr, ein sogenannter Packer, angebracht. Durch diesen wurde mit einem Druck von 200 bar ein Zweikomponenten – Schaum in die Schadstelle gepresst. Dieser Schaum dehnt sich nach kürzester Zeit auf das 40 – fache aus und dichtet so von außen her den Fremdwassereintritt ab. Nach der Aushärtung des Schaums wurde der Packer abgeschlagen und mit einer Zementbeschichtung das durch den Packer entstandene Loch verspachtelt.
Durch diese händische Sanierungsmaßnahme kann relativ rasch ein Fremdwasserzutritt oder eine Undichtheit bei einem Schacht beseitigt werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde noch die eine oder andere offene Frage geklärt, über verschiedene Sanierungsverfahren diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht.